Die WM-Vergabe nach Katar war unsauber. Wahlmänner wurden angeklagt und Korruption offengelegt. Mittendrin: Luxemburg! Denn der Untersuchungsrichter des Tribunal Judiciaire de Paris ordnete eine Hausdurchsuchung des luxemburgischen Investmentfonds Peninsula Capital an. Laut Untersuchungsrichter Serge Tournaire liefen zumindest französische Korruptionsgelder über Luxemburg. Französische und Luxemburger Ermittler machten sich im Bürogebäude des Fonds auf die Suche nach Geldbewegungen in Höhe von 3,3 Millionen Euro.
Hintergrund: UEFA-Präsident Michel Platini soll seine Stimme bei der WM-Vergabe auf Drängen des damaligen französischen Staatschefs Nicolas Sarkozy an Katar gegeben habe. Im Mittelpunkt der Anschuldigungen steht ein Abendessen vom 23. November 2010 im Élysée-Palast, dem Sitz des französischen Präsidenten in Paris, wenige Tage vor der Vergabe der WM. Sarkozy soll unter anderem Platini, den Emir von Katar, Scheich Hamad Al Thani, und die damalige Klubführung von Paris Saint-Germain zum „Diner“ empfangen haben. Platini versicherte später, dass er unabhängig abgestimmt habe.
Fest steht jedenfalls: nach der Vergabe wurde der Fußballverein Paris Saint-Germain für 76 Millionen Euro an den Staatsfonds Qatar Sports Investments (QSI) verkauft. Da der Fonds Peninsula Capital mehrfach als eines der Finanzvehikel von Nicolas Sarkozy im Zusammenhang mit privaten Geschäften in Erscheinung trat, wurde nun eine Hausdurchsuchung in Luxemburg angeordnet.
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