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Regierung macht Jagd auf Katzen


Wer Katzen aussetzt wird zum Katzenmörder! Denn Streuner vermehren sich schnell und unkontrolliert. Die Folge: Sie führen ein kurzes Katzenleben im absoluten Elend. Viele von ihnen sind krank, unternährt oder verletzt. Nicht selten verenden die Tiere irgendwann qualvoll oder müssen durch einen Veterinär von ihren Leiden erlöst werden.


Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (CSV) will der Qual ein Ende setzen. Sie ruft deshalb alle Katzenbesitzer auf, sich am Kampf gegen die Vermehrung streunender Katzen zu beteiligen. Um die unkontrollierte Vermehrung und das daraus resultierende Elend zu vermeiden, sollen Katzenbesitzer ihre Tiere unbedingt sterilisieren oder kastrieren lassen.


Für streunende Katzen ist das Leben nicht so einfach. Oft müssen sich diese Tiere mehr schlecht als recht durchs Leben kämpfen. Sie leiden an Hunger, Parasiten, Krankheiten oder an den Folgen eines Unfalls. Sie haben Katzengrippe, Typhus, „Katzen-AIDS“, Gingivitis oder verfaulte Zähne. Sie leiden im Winter unter Kälte und im Sommer unter Hitze. Aber auch Menschen machen den streunenden Katzen das Leben häufig schwer. Bis hin zur gezielten Tötung durch Gift oder Abschuss.


Ausgesetzte Hauskatzen leben in Freiheit oft in Gruppen mit anderen Streunern zusammen. Die Gruppe bietet den Tieren Sicherheit. Oft finden sich solche Katzengruppen an Orten, die für Menschen nicht oder nur schwer erreichbar sind. Viel zu oft müssen Luxemburgs Tierschützer zu solchen Brennpunkten ausrücken, wo verletzte, kranke und leidende Vierbeiner vor sich hinvegetierten. Nicht selten verenden die Tiere in ihren Verstecken oder müssen nach dem Einfangen durch einen Veterinär von ihrem Leiden erlöst werden.


„Ein ungewollter Wurf führt oft dazu, dass die Katze oder die Kätzchen ausgesetzt werden“, so Landwirtschaftsministerin Hansen. Die Überlebenschancen der Jungtiere in der freien Natur sind gering. Dennoch sorgen die Tiere für enorm viele Nachkommen. In Luxemburg leben laut Landwirtschaftsministerium rund 10.000 verwilderte Hauskatzen. Angenommen eine Katze bekommt nur zweimal im Jahr Nachwuchs, wobei jeweils drei Junge pro Wurf überleben und sich jeweils fremde Partner suchen, ergibt dies rein rechnerisch nach einem Jahr die stattliche Anzahl von 60.000 Nachkommen. Es sind aber auch drei Würfe pro Jahr mit sechs bis acht Jungen möglich.


Zwar sieht das Tierschutzgesetz die Kastration für alle Katzen mit Zugang ins Freie, mit Ausnahme von streunenden Katzen in landwirtschaftlichen Betrieben, vor. Problem: Die Kosten! Immer weniger Katzenbesitzer können das Geld für die Operationen von 120 bei männlichen und bis 220 Euro bei weiblichen Tieren aufbringen. Zahlreiche Landwirte kümmert das Tierschutzgesetz erst gar nicht. Sie sagen Tierschützern ins Gesicht, dass sie die Tiere töten, wenn es zu viele sind.

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