Er ist und bleibt irre! Jean Asselborns politischer Größenwahn ist ihm auch nach seiner Abwahl als Außenminister erhalten geblieben. Mit der festen Überzeugung, dass ohne ihn die Welt und vor allen Dingen Europa zusammenbricht, tingelt der allwissende Polit-Pensionär durch Deutschland. Gestern Stuttgart, heute Berlin, morgen Köln. Um nur einige wenige Stationen zu nennen, mit denen er sich öffentlich rühmt, die Welt zu verbessern.
Er ist halt wichtig und deshalb nur wenig zu Hause. Das Online-Magazine „Reporter“ charakterisierte die Geltungssucht Asselborns ausgesprochen treffend: „Jang hätte wohl sowieso keine Zeit gehabt, weil er irgendwo in der deutschen Provinz den Welterklärer geben musste. Egal, ob Dresden, Lüneburg oder Marienberg, Hauptsache eine Bühne.“
Dieser kleine Satz brachte Asselborn gehörig auf die Palme und schon zettelte er einen Streit mit „Reporter.lu“ an. „An ee Gléck dass et eppes get wei d'Pensioun fir all dat virzebereeden an ze maachen wat ee gefrot get ze maachen. Fir Europa“, konterte er eingeschnappt sofort über sein Sprachrohr Facebook. „Déi Bühnen sin natierlech mei kleng a méi bescheiden wéi déi vu ‚Reporter.lu‘ mä si fuerderen een dach eraus“, fügte er großkotzig an.
„Die Zukunft Europas“ war und bleibt nun einmal sein Kernthema, in das ihm keiner, wirklich keiner, reinreden darf. Jegliche Kritik grenzt an Majestätsbeleidigung. Denn unser Jang ist unfehlbar. Ein Mann der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Schließlich war Jean Asselborn jahrzehntelang unangefochten der Mann, der Luxemburgs Außenpolitik wie ein Autokrat bestimmte und der seine Meinung den europäischen Kollegen nur zu gerne überstülpte.
Doch die Zeit und die weltpolitischen Ereignisse hatten längst den Polit-Greis in den letzten Amtsjahren überholt – ohne dass es unser Jang, in blindem Vertrauen auf seine Allwissenheit, überhaupt merkte. „Unprofessionell“, „moralisierend“ und „inkonsequent“ bezeichneten Medien seine Außenpolitik. Dessen ungehemmte Migrationspolitik Europa und sogar die Luxemburger selbst schmerzhaft zu spüren bekamen. Dessen naiver Umgang mit Russland zu Beginn des Ukraine-Überfalls Luxemburg ins Abseits stellte. Dessen vorlauter und teils beleidigender Umgang mit seinen europäischen Partnern seine sämtlichen Defizite offenlegte.
Aber was stört es unseren Jang, der in seinem Größenwahn weiterhin den allwissenden Welterklärer gibt – wenn auch auf Provinzbühnen. (HK)
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