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Gangster-Methoden und Abzocke bei Luxemburgs Banken

Aktualisiert: 30. Juni 2023


Es grenzt schon an Betrug, wenn Banken beim heute üblichen Internetbanking angeben, zwei oder sogar mehr Arbeitstage zu brauchen, um Geld auf einem Konto gutzuschreiben. Im Grunde ist der Zahlungsverkehr zwischen Banken eine schnelle Angelegenheit. Durch den technischen Fortschritt können Transferleistungen innerhalb von Sekunden durchgeführt werden. Auf den Börsenplätzen ist das eine Selbstverständlichkeit – nicht aber im täglichen Geschäft mit dem Bankkunden. Die Bummelei mit Kundengeldern hat Methode! Denn jeder Tag bedeutet für die Bank reichlich Gewinn.


Ob Spuerkeess, BGL BNP Paribas, Banque Internationale à Luxembourg (BIL) oder ING. Wie immer die Bank „ihres Vertrauens“ auch heißt – es wird ordentlich abgezockt. Und die Methode ist immer gleich. Wenn ein Bankkunde von seinem Konto Geld abhebt und auf ein anderes Konto überweist, wird abkassiert! Der Betrag wird vom Konto abgezogen, doch er landet erst Tage später auf dem anderen Konto. So lange gibt es keine Zinsen!


Nur ein Beispiel: Bei André Roth dauerte es von Dienstag bis Donnerstag, bis eine Überweisung über 5.000 Euro bei seiner Direktbank ankam. Bei einem Zinssatz von einem Prozent ließe sich in dieser Zeit zwar nur ein Mini-Zinsgewinn von knapp 30 Cent erzielen. Doch Kleinvieh macht ordentlich Mist. Bei rund 950.000 Überweisungsvorgängen im Jahr kommt auch bei solchen Beträgen eine stolze Summe zusammen.


Bei der BIL und ING sind zwei Geschäftstage bis zur sogenannten Wertstellung. Bei Spuerkeess und BGL BNP Paribas werden bei Sparguthaben Wertstellungen sogar bis zu zehn bis 15 Geschäftstage zurückdatiert. Dem Sparer gehen also Zinsen eines halben Monats flöten. Handelt es sich um Überweisungen mit Fremdwährung, kommen bei der BGL sogar noch fünf Tage obendrauf.


Auch bei den Serviceleistungen wird ordentlich abkassiert. Nicht eingeräumte Kontoüberziehungen kosten zwischen 14,25 und zwölf Prozent Zinsen. Selbst bei einer eingeräumten Kontoüberziehung ist man mit neun Prozent dabei. In den Gebührenordnungen sucht man diese Angaben oft vergebens.


Auslandsüberweisungen außerhalb der EU werden richtig teuer. Gebühren liegen bei mindestens sieben Euro und maximal bei 100 Euro, bei der BGL bei mindestens fünf bis maximal 180 Euro mit einer Gebühr von 0,15 Prozent.


Frechheit: Viele Banken bieten eine Sofort-Überweisung oder eine Same-Day-Überweisung an. Was rein technisch bei Internetbanking ohnehin möglich wäre. Allerdings könnte man dann keine Serviceleistung in Rechnung stellen. Die ING verlangt zehn Euro, die BIL für eine Same-Day-Überweisung 25 Euro.


Wo sich Bankgebühren besonders bemerkbar machen, ist nicht selten der Urlaub. Wer nämlich außerhalb Europas mit der Karte bezahlt oder Geld am Automaten abhebt, muss je nach Bank und Währung horrende Gebühren bezahlen. Spuerkeess und Raiffeisen Bank verlangen vier Euro, die BGL sogar sechs Euro. Zuzüglich einer anfallenden und nicht näher definierten Fremdwährungsgebühr.


Wer jetzt denkt, ich spare mit Gebühren, indem ich einfach mein Geld auf dem Konto „arbeiten“ lasse, wird sich wundern. Denn selbst ein unberührtes Konto wird mit so etwas wie „Strafgebühren“ belegt. So erhebt etwa die BGL für die „Führung eines umsatzlosen Kontos“ nach 18 Monaten eine Gebühr von satten 116 Euro - und das halbjährlich!

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