Natürlich gibt Finnland sehr viel Geld für Bildung aus. Doch das finnische Schulsystem hat Erfolg! Jedes Kind hat heute einen Zugang zu einer sehr guten öffentlichen Schule. Von 7 bis 16 Jahren besteht eine Schulpflicht. Jedes Kind erhält eine Bildung, die es im späteren Leben international wettbewerbsfähig macht. Der Zugang zu dieser Schulbildung ist kostenlos, nicht nur der Schulbesuch, sondern auch Kantine, Schulbücher und Lehrmaterial.
Das Wohlbefinden der Schüler steht im Mittelpunkt. Ihnen werden Akzeptanz, Respekt und Vertrauen entgegengebracht und bei Mobbing wird sofort eingegriffen und nicht wie in Luxemburg weggeschaut. Schulklassen sind nicht überfüllt, sodass einzelne Schüler mehr Aufmerksamkeit erhalten. Die Zahl der Unterrichtsstunden ist im Vergleich zu Luxemburg sehr niedrig, sodass genug Zeit zur Vorbereitung des Unterrichts und Betreuung der Schüler bleibt.
Tests und Benotungen werden insbesondere bei den jüngeren Schülern vermieden. Die Kinder sollen in erster Linie das selbstständige Lernen begreifen. Das scheint jedenfalls den jungen Schülern sehr viel Druck zu nehmen. Den Kindern soll Selbstbewusstsein vermittelt werden, sowohl in der Schule, als auch durch die Eltern – was die finnischen Eltern von den Luxemburger Eltern unterscheidet, die gewohnt sind ihre Kinder in der Schule abzugeben, um den Lehrern die Erziehung der sozialen Grundwerte, wie Respekt, Ehrlichkeit, Nächstenliebe, Freiheit oder Gerechtigkeit, zu überlassen.
Nach einer Gesamtschule, die ab sieben Jahren losgeht, entscheiden sich Schüler ab 16 für die weiterführende Schule oder für eine Berufsschule. In Finnland erlangen Schüler die Hochschulreife mit einem Zentralabitur.
Im Gegensatz zu Luxemburg wird Bildung in Finnland generell hoch angesehen und fristet kein Mauerblümchendasein. Außerdem werden Lehrkräfte dort respektiert und genießen sehr große Freiheiten bei der Unterrichtsgestaltung. Weil man es ihnen zutraut. Denn finnische Lehrer sind bestens ausgebildet. Es gibt für das Studium ein strenges Auswahlverfahren mit mehreren Eignungstests. Nur jeder Zehnte wird am Ende überhaupt zugelassen.
Luxemburg geht genau den entgegengesetzten Weg. Hier verfolgt man Masse statt Klasse. Einfache Zugangsbedingungen, kurze Ausbildungszeit (4 Jahre, Bachelor-Studiengang) – weil man Lehrer braucht. In Finnland müssen Lehrer fünf Jahre studieren und einen Master besitzen, bevor sie auf die Kinder losgelassen werden. Das sorgt dafür, dass der Lehrberuf gut angesehen ist und der Lehrer respektiert wird. Das sieht in Luxemburg anders aus, wo der Lehrberuf auf ein sehr hohes Einkommen reduziert wird und ansonsten als nicht sehr attraktiv gilt. Dabei ist der gut ausgebildete Lehrer die Grundvoraussetzung für eine gute Bildung.
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