top of page

Fernsehkritik: Trauerspiel in ARD und ZDF


Es ist vorbei! Die Spiele sind vorbei! Und so schön sie auch waren, so außergewöhnlich perfekt Organisation und Sicherheit funktioniert haben, so bitter schlecht kamen die Fernsehübertragungen daher. Ich war, so wie die meisten meiner sportinteressierten Mitbürger, nicht in Paris, also auf das Fernsehen angewiesen, um die Spiele zu verfolgen. Und da kann man nur im Nachhinein feststellen, dass großer Mist gebaut wurde, vor allem vom pompösen deutschen Fernsehen. Zur Auswahl hatte der Luxemburger Zuschauer eben die Deutschen, aber auch die Franzosen und die Belgier. Und die Ungeschicklichkeit und, sagen wir es klar und deutlich, die unbelehrbare Dummheit von ARD und ZDF, versauten dem Zuschauer, der nicht zu Belgiern und Franzosen umschalten konnte, regelrecht die Spiele. Da konnten die Müller-Hohenstein und Sedlaczek sich auch noch so sehr in Schale werfen, das Programm beider Sender war unprofessionell und einfach brutal dumm zusammengestellt.


Basketball: der entscheidende Wurf, Sekunden vor Schluss. Wir blenden aus, gehen raus zu den „Tagesthemen-Express“. Der Zuschauer wird um den spannenden Schluss des Spiels betrogen! Oder noch besser: Das Fußball-KO-Spiel erlebt seine spannendste Phase. Wir schalten ab, interessieren uns für… rhythmische Sportgymnastik. Wie wenn ein Fan dieser eher diskreten Sportart stundenlang beim Fußball ausharren würde, um ein paar Minuten seiner Lieblingssportart eingeblendet zu bekommen. Oder umgekehrt, wie wenn der Fußballfan sehnsüchtig auf eine solche Unterbrechung warten würde.


Von allen guten Geistern waren die deutschen Fernsehmacher bei Olympia verlassen, weil sie zu viel zu oft zeigen wollten und damit das ganze Programm zerstörten. Allerdings zeigten sie uns mit Ausdauer und Vergnügen jeden Zuschauer einzeln auf den Tribünen und das auf Kosten der Übertragung der Wettbewerbe. Und dann diese Vorsicht, ja nur nicht ein falsches Wort zu gebrauchen. Deutsche Kommentare haben es so in sich, schon etwas traurig, triste und langweilig vorgetragen zu werden. Durch dieses ewige Aufpassen auf die Formulierungen wurde es nicht besser. Da lob ich mir die Frische der Belgier und vor allem der Franzosen, die schreien, auch schon mal toben, eben menschlich reagieren und kommentieren und so ein olympisches Ambiente entstehen ließen. Dank France 2, France 3 und Tipik haben wir dann doch noch zufriedenstellende Fernsehübertragungen verfolgen können.




Wir sind eine Informationsseite, keine Kommentarseite.

Wollen Sie einen Artikel oder ein Buch kommentieren,

dann gehen Sie zu unserem Facebook- oder Twitter-Auftritt

Comentários


bottom of page